Der diesjährige Tag des offenen Denkmals steht unter dem Thema „MACHT UND PRACHT“. Ideal für die Barock- und Residenzstadt Dresden um ihre sanierten Perlen zu kredenzen. Doch wie präsentiert man Bauwerke aus weniger glanzvollen Epochen?
Da der Umgang mit dem Sachsenbad derzeit brisant in der Stadtpoltik diskutiert wird und wir die Notwendigkeit für einen Maßnahmenbeschluss noch immer sehen, stellen wir uns auch dieses Jahr vors Gebäude und informieren, diskutieren, rebellieren. Mit der Auslegung des Themas zu
„STATT Macht und Pracht SOZIAL GEDACHT!“
verweisen wir auf den Entstehungskontext: Das Sachsenbades wurde durch die Stadtverordnetenversammlung unter maßgeblicher Initiative der damaligen SPD 1927 als Volksbad im Dresdner Nordwesten beschlossen und 1929 eröffnet. Solch Engagement wünscht man sich auch von den derzeitigen Entscheidungsträgern der Partei(en).
Die Sachsenbadinitiative hat im letzten Jahr ein Konzept für die aus unserer Sicht beste zukünftige Nutzung des Gebäudes niedergeschrieben. Darin werden Nutzergruppen, mögliche Mieter – also Dienstleister – im Sachsenbad und auch ein Betreibermodell beschrieben. Dieses Konzept haben wir inzwischen in der städtischen Verwaltung (Stadtrat, Denkmalpflege, Bäder GmbH usw.) verbreitet und tlw. auch erläutert.
Das Konzept basiert nicht nur auf unseren Wünschen, sondern ist mit Bedarfsstudien und Interessengesprächen bei möglichen Mietern untermauert. Diese möglichen Mieter, lokale Akteure, Dienstleister aus dem Gesundheitsbereich haben wir eingeladen uns am Tag des Offenen Denkmals zu unterstützen. Sie können zu kleinen Mitmachaktionen rund um Wasseranwendungen (Massagen, Wassertreten, Gymnastik u.ä.) animieren, sich selbst präsentieren und natürlich Stellung zur Sanierung des Sachsenbades beziehen. Die Bürgerinitiative wird das Konzept vorstellen und über den Fortgang der Petition mit 4018 Unterschriften vom Tag des Offenen Denkmals 2016 informieren.
Das Gebäude bleibt verschlossen. Es ist in einem derart schlechten Zustand, dass nur kleine Einblicke mit großem Sicherungsaufwand möglich wären. Das können wir personell nicht leisten. Derzeit ist strategische Überzeugungsarbeit notwendig damit in wenigen Jahren das Denkmal wieder allen Bürgern ganzjährig offen steht.






Sportbürgermeister Peter Lames plant eine neue Schwimmhalle für den Dresdner Norden. Zu Recht. Denn die Situation ist im dicht besiedelten Nordwesten besonders prekär. Doch warum muss dafür noch die Standortfrage geklärt, vielleicht noch ein Grundstück finanziert werden? Besitzt doch die Stadt mit dem Sachsenbad schon ein Hallenbad im Norden. Sieben Jahrzehnte diente es hervorragend als Bürgerbad. Viele Generationen erlernten hier das Schwimmen. Zudem bietet es mit seinem umfangreichen Raumangebot beste Voraussetzungen, um es über das Hallenbad hinaus zu einem modernen Gesundheitszentrum zuentwickeln. Gleichzeitig würde die Stadt mit seiner Sanierung endlich ihrer Verpflichtung gegenüber dem Baudenkmal gerecht werden. Nicht zuletzt verdankt das Sachsenbad seine Erbauung im Arbeiterwohngebiet Pieschen/Mickten dem damals sozialdemokratisch dominierten Stadtrat. Um so unverständlicher ist es, dass sich der SPD-Sportbürgermeister nicht für seine Sanierung einsetzt. Ist es doch auch ein Denkmal für die damalige soziale Verantwortung seiner Partei.
Generalangriff der Herrschenden





