Bürgernahe Veranstaltung der Grünen mit klaren Botschaften am 9. April 2018

Podiumsteilnehmer Torsten Schulze, Annekatrin Klepsch, Raoul Schmidt-Lamontain, Professor Dorothea Becker mit Moderatorin und Initatorin Kati Bischoffberger, Foto Jürgen Naumann

Wir danken Stadträtin Kati Bischoffberger für die Veranstaltung „Wie weiter mit dem Sachsenbad“. Die Vorstellung der Vorlage mit den Variantenuntersuchungen von Baubürgermeister Schmidt-Lamontain war transparent und erhellend. Wir verstehen die Absicht das Gebäude inklusive Konzept zu veräußern, da seitens der Bäder GmbH keine Bereitschaft besteht das Bad in den Bestand aufzunehmen und zu sanieren. Alle Finanzbürgermeister der letzten Jahre haben keine Leidenschaft gezeigt, Mittel für die Sanierung des Sachsenbades zur Verfügung zu stellen. Auch für die meisten Stadträte ist in den letzten Jahren die Sanierung des Bades nie vorrangig gewesen und die Stadträte der grünen und linken Fraktionen, die das Projekt zu großen Teilen unterstützen, haben nicht die Mehrheit im Stadtrat.
Vor diesem Hintergrund ist die Vorlage ein wichtiger und nachvollziehbarer Schritt. Dass wir uns allerdings wünschen das Gebäude in städtischer Hand zu belassen und damit auch den Einfluss auf die Nutzung zu wahren, ist wohl nachvollziehbar. Ob so oder so, wir setzen uns weiterhin für das Gesundheitsbadkonzept ein, welches auch die Vorzugsvariante der Stadt ist.

Hier eine gute Zusammenfassung der Veranstaltung auf Pieschen Aktuell.

180410_PA_Podiumsdiskussion zum Sachsenbad – großes Interesse an öffentlicher Nutzung

GRÜNE-Veranstaltung: Investorendruck versus Denkmalschutz

Mit folgendem Text wurde von der Landtagsfraktion der GRÜNEN zur öffentlichen Debatte „Investorendruck versus Denkmalschutz?“ am Dienstag, dem 16. Mai um 19 Uhr in das Grüne Büro, Schlüterstr. 7, in den Dresdner Osten eingeladen:

Schloss Übigau, die Robotron-Kantine, das Pinguin-Cafe, mehrere Villen in Blasewitz, der Fernsehturm in Pappritz – immer mehr Kulturdenkmale stehen im Fokus. Dabei reicht die Bandbreite von drohenden und leider teilweise bereits erfolgten Abrissen über Rettungsversuche bedrohter Kulturdenkmale bis hin zur Frage der Nachnutzung mit ihnen. Wir wollen uns gemeinsam mit fachkundigen Denkmalpflegern, lokalen Akteuren und interessierten Bürgerinnen und Bürgern austauschen: Inwieweit schwächt der zunehmende Druck von Investoren in der boomenden Stadt Dresden den Denkmalschutz? Welche bürgerschaftlichen Aktivitäten gibt es? Welche Erfolge und Erfolgsstrategien haben diese Bemühungen? Welche Alternativen gibt es zum drohenden Abriss? Wie kann bürgerschaftliches und Verwaltungshandeln gestärkt und kombiniert werden? Welche erfolgreichen Initiativen existieren bereits in Sachsen? Welche Einflussmöglichkeiten hat der Freistaat finanziell und gesetzgeberisch?
Wir laden Sie herzlich ein, mit uns zu diskutieren.

Podiumsgäste:
Andreas Hirt
Architekt, Regionalgruppe Dresden der Leipziger Denkmalstiftung
Thomas Löser
Fraktionsvorsitzender, GRÜNE-Stadtratsfraktion
Matthias Hahndorf
ostmodern, Bürgerinitiative für die Dresdner Architektur der Nachkriegsjahre bis zum Ende der DDR 1990
Vertreter*in,
Amt für Kultur und Denkmalschutz (angefragt)
Moderation:
Wolfram Günther
Sprecher für Stadtumbau und Denkmalschutz, GRÜNE-Landtagsfraktion Sachsen

Natürlich fühlten wir uns angesprochen und sind zugleich enttäuscht, dass das Sachsenbad im Einladungstext nicht erwähnt wird. Ist das Sachsenbad nicht gleichbedeutend mit den genannten Denkmalen? Ist das Sachsenbad nicht in den Köpfen der GRÜNEN-Fraktion dominant verankert? Ausgestattet mit einem Vorabzug unseres taufrischen Nutzungskonzepts habe ich mich also auf den Weg gemacht – und wurde von der Veranstaltung bitterböse enttäuscht.

Das Gute zuerst: die einführenden Vorträge waren sehr informativ und hoffnungsvoll stimmend. Alle Redner schilderten überzeugend, wie sie sich im Denkmalschutz engagieren und wo sie Probleme und Grenzen sehen. Ob Satzung, Gestaltungsfibel, webblog, Führungen – alle sorgen sich um das schwindende Bewusstsein für Erhaltenwertes und wollen die Gesellschaft (oder auch nur die Investoren) reglementierend, kontrovers oder auch schulend sensibilisieren. Erwähnenswert zur dieser Thematik ist der Beitrag von Hr. Storz (Forum Baukultur), der die Bewusstseinsschulung wieder (?) in der Schulbildung verankern möchte.

Mein Lichtblick des Abends war die Präsentation der Internet-Platform www.denkmalradar.de durch Hr. Hirt. Hier können um Bauwerke besorgte Bürger Gebäude erfassen. Diese Liste ist quasi eine Vorstufe für die im Amt geführte Denkmalliste. Außerdem ermöglicht sie die Kontaktaufnahme zu anderen Personen, die sich um das gleiche Bauwerk sorgen. Und schließlich werden Geschichten, Fakten und Geschehnisse zum Bauwerk dokumentiert. Bestenfalls endet das in erfolgreichen Sanierungswegen, die für Nachahmer zur Einsicht parat liegen.

Hier habe ich das einzige Mal am Abend einen Ansatz erkannt, dass bürgerliche Aktivitäten geschätzt werden indem Austausch und Unterstützung angeboten wird.

Die übrige Zeit wurde mit Redesalven zu Themen wie „Was ist schön?“, „Wer entscheidet, was schön ist?“, „Warum kann das Amt für DMP und Arch. so wenig ausrichten“?, „Warum kann das Liegenschaftsamt losgelöst vom Denkmalschutz veräußern?“, „Warum gibt/gab es Fördergelder für Abriss?“ „Warum kann/konnte bei Gebäude xy noch nichts ausgerichtet werden?“ usw. vertan. Nur ein versöhnlicher, kurzer und ausdrucksstarker Satz fiel am Ende des Redebeitrages von Hr. Löser, als er die aktuellen Brennpunkte in Dresden aufzählte: „Das Sachsenbad (Pieschen) – ein Rießenthema!“ Also doch!

 

 

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Pieschen Aktuell – Infos aus erster Hand <-> BLOG Sachsenbad – längerfristiger Austausch

In den letzten Tagen ging es medial wieder hoch her um die Zukunft dess Sachsenbades – Pieschen Aktuell berichtet brandaktuell darüber. Dafür danken wir Hr. Schenk sehr herzlich!

Vom Petitionsantrag haben wohl alle Parteien Wind bekommen. Nun wird laut und schnell, die Meinung herausposaunt!

SPD: pa-16-10-10-spd-sachsenbad-plaene-aufgeben

CDU, FDP, SPD, Grüne, Linke: pa-16-10-11-parteien-streiten-um-sachsenbad-sanierung-und-schwimmhalle-nord

Grüne: pa-16-10-13-gruenen-stadtraetin-bischoffberger-spd-vorschlag-zur-schwimmhalle-nord-auf-toenernen-fuessen

CDU, Grüne: pa-16-10-14-cdu-will-grundsatzentscheidung-zum-sachsenbad-gruene-unterstuetzen-petition

Es bleibt zu hoffen, dass es nach dieser Schnellschussphase doch noch ein koordiniertes Argumentesammeln und – abwägen geben wird. Darum haben wir – und 4000 Bürger – gebeten!

Gern hören, lesen und transportieren wir auch weiterhin „die Stimme“ des Bürgers. Egal ob für oder gegen das Sachsenbad. Schreiben Sie auf unserer Seite Kommentare – zielgerichtet, langlebig, nachhaltig und erwidert!