Beitrag am 6.10.2016 im MDR Sachsenspiegel

Am 6.10.2016 wurde im Sachsenspiegel über die Petition und das Anliegen der Sachsenbadinitiative berichtet. dabei kamen auch Dr. Sterra vom Denkmalschutzamt und Stadtrat Veit Böhm, CDU zu Wort.

Hier geht´s zum Beitrag auf der MDR-Seite (7 Tage online abrufbar)

Hier gibt´s den Beitrag aus unserem Medienarchiv

 

Sachsenbadinitiative am 30. September ab 15 Uhr am ehemaligen Straßenbahnhof Mickten

Am 30. September, 15 Uhr können Sachsenbadinteressierten bis 18 Uhr Unterschriften für die Petition zur Rettung des Sachsenbades abgeben. Noch bis zum 7. Oktober läuft die Petition mit der wir erreichen wollen, das der Stadtrat der Verwaltung den Auftrag zur Sanierung des Gebäudes gibt. Nähere Informationen vor Ort.

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Am 30. September standen wir am ehemaligen Straßenbahnhof Mickten. Viele Bürger sprachen uns von allein an und zeigten mit ihrer Unterschrift unter die Petition ihre Zustimmung zur Rekonstruktion/Sanierung des Sachsenbades durch die Stadt Dresden. Viele mit denen wir sprachen erzählten das sie im Sachsenbad schwimmen gelernt haben, jemand fand sogar das er im Sachsenbad die schönste Zeit seines Lebens hatte. Junge Leute die uns ansprachen, die das Gebäude noch nie von Innen gesehen haben aber in der Umgebung wohnen, fänden es gut wenn sie die Möglichkeit hätten dort schwimmen gehen zu können. Über das Schwimmen hinaus bietet das Sachsenbad Flächen für Sauna, Physiotherapie und Arztpraxen, ein Konzept das überzeugte in unseren Gesprächen.

So könnte es gehen

Revitalisierung Sachsenbad
Das Dresdner Bad für Gesundheit und Hydrotherapie

Das historische Sachsenbad – Baudenkmal und wichtiger Teil eines städtebaulichen Denkmalensembles – soll als städtisches Bad für Gesundheit und Hydrotherapie revitalisiert werden und kann mit diesem besonderen Profil eine Angebotslücke in der Dresdner Bäderlandschaft überzeugend schließen. Während in anderen Bädern wie im Arnoldbad Saunabereiche aufwendig nachgerüstet werden, stehen im Sachsenbad Flächen ehemaliger Wannen- und Duschbäder für Gesundheit, Therapie
und Wellness zur Verfügung. Neben Sauna, Kneipp-Anwendungsräumen, Wickel- und Packungsraum sowie Unterwassermassage könnte die Einordnung eines Pflegebades älteren und behinderten Bürgerinnen und Bürgern medizinische und Reinigungsbäder ermöglichen.
Der kompakte Baukörper und dessen innere räumliche Struktur ermöglichen einen energetisch wirtschaftlichen Betrieb. Das räumliche Potenzial des Sachsenbades wird in der vorliegenden STESAD-Studie überzeugend nachgewiesen. Die mögliche Einordnung der Umkleide- und Sanitäranlagen des benachbarten Sportplatzes dient der effektiven Entwicklung der städtischen Liegenschaft. Die im Rahmen des EFRE-Gebietes Dresden-Pieschen 2015-2020 realisierte Fernwärmeversorgung, ermöglicht die Anbindung an das Fernwärmenetz und damit wird ein energetisch hervorragender Standard erreicht. Zudem
wird die Fläche des Heizkraftwerkes frei und steht für die Entwicklung des Bades zur Verfügung. Mit den Straßenbahnlinien 13, 9 und 4 sowie die Buslinien und die S-Bahn ist das Bad sowohl mit dem Dresdner Nordwesten und darüber hinaus mit der Gesamtstadt und dem Umland hervorragend vernetzt. Neben den im unmittelbaren Umfeld liegenden Bedarfsträgern wie Kitas, Schulen, dem nahen Krankenhaus Neustadt, dem benachbarten Ärztehaus Mickten oder dem Berufsbildungszentrum für Soziales profitiert von diesem Standort die Gesamtstadt. Mit dem besonderen Profil für Gesundheit und Hydrotherapie würde das ehemalige Volksbad wie zu seiner Entstehungszeit zu einem Zeugnis sozialer und kultureller Verantwortung wie auch stadtpolitischer Weitsicht.

Zum Glück ein Denkmal!
Für die Finanzierung kommt insbesondere dem hohen Denkmalwert des Sachsenbades und dem städtebaulichen Gesamtensemble eine herausragende Rolle zu. Nur für ein Denkmal, zudem mit dem sozialpolitischen Schwerpunkt „Gesundheit und Hydrotherapie“, ist es überhaupt denkbar, Fördermittel des städtebaulichen Denkmalschutzes und/oder Fördermittel des Programms „Soziale Stadt“ zu erhalten. Die notwendige Investitionssumme für die Stadt Dresden könnte dadurch entscheidend reduziert werden. Trotz der deutlich höheren Investitionskosten für die Sanierung wäre das Sachsenbad durch diese Fördermöglichkeiten für den Haushalt der Stadt eine geringere Belastung als jeder andere Badneubau. Um dieses Ziel bis 2020/21 zu verfolgen, sind
schon heute die strategischen Beschlüsse des Stadtrates notwendig. Als Grundlage dafür ist durch die Dresdner Bäder GmbH das denkmalgeschützte Sachsenbad in das mittel- und langfristige Bäderkonzept 2020+ mit seinem sozialen Schwerpunkt „Gesundheit und Hydrotherapie“ aufzunehmen.

Schwimmen im Dresdner Nord-Westen
Bedingt durch seine besonders hohe Besiedlungsdichte, dem höchsten Anteil junger Familien mit kleinen Kindern und einem Einzugsgebiet von 200.000 Einwohnern/-innen besteht im Dresdner Nord-Westen die zwingende Notwendigkeit einer Einrichtung wie das Sachsenbad mit dem entsprechenden Nutzungsprofil. Die einzige im Dresdener Nord-Westen gegenwärtig genutzte Schwimmhalle in Dresden-Klotzsche leidet seit Jahren unter einem grundlegenden Sanierungsbedarf. Zusammen mit einer Turnhalle und einem Sportplatz wurde sie als Teil der NS Luftkriegsschule 1935 errichtet. Als Gesamtensemble steht die Anlage unter Denkmalschutz. Schwimmhalle, Dreifachturnhalle und Sportplatz werden durch die Dresdner Bäder GmbH betrieben. Umfangreiche Investitionen in diese Schwimmhalle können nur im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für die Liegenschaft erfolgen, wobei Flughafennähe und die periphere Lage zu berücksichtigen sind. Bevor der Betrieb der Schwimmhalle Klotzsche wegen des baulichen Zustandes eingestellt werden muss, ist im Dresdner Nord-Westen eine neue Schwimmhalle dringend notwendig, die bisher in keinem Konzept Berücksichtigung findet. Ohne Grundstückskosten ist mit mind. 10 Mio. EUR Baukosten zu rechnen, um ein Bad wie die gerade fertiggestellte Schwimmhalle Bühlau zu errichten. Der Standort einer „Schwimmhalle Nord-West“ müsste möglichst zentral im Versorgungsgebiet bzw. Haupteinzugsbereich liegen – wie das Sachsenbad eben.

Dresdner Bäder GmbH
2012 wurde vom Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden die Dresdner Bäder GmbH als Tochterunternehmen der Technischen Werke Dresden GmbH (TWD) gegründet. Sie betreibt bzw. verwaltet die derzeit 15 Bäder der Stadt Dresden. Entsprechend der Eigendarstellung liegt die Aufgabe der Dresdner Bäder GmbH darin, „die dauerhaften und bedarfsgerechten
Leistungen für alle Nutzergruppen (Einwohner/-innen, Gäste der Stadt, Schulklassen und Sportvereine) anzubieten und die erforderlichen baulichen Investitionen an den Bädern durchzuführen. Neben den bestehenden Frei- und Schwimmbädern werden auch Neubauten … geplant und realisiert.“(vgl. http://dresdner-baeder.de/, aufgerufen am 1.10.2015). Öffentliche Bäder sind als soziale Infrastruktur in der Regel auf eine Bezuschussung angewiesen. Dennoch liegt das Interesse notwendiger Weise auch auf einem möglichst wirtschaftlichen und nachhaltigen Betrieb der Einrichtungen. Bis 2019 stellt der Mutterkonzern, die Technischen Werke Dresden (TWD) lt. Medienberichten von den geplanten 60 Mio. Euro für Investitionen rund 46 Millionen Euro Kapital und Darlehen für die Dresdner Bäder zur Verfügung (SZ v. 6.2.2015). 2016/17 werden in das Georg Arnold Bad 7,5 Mio EUR investiert (SZ v. 6.2.2015). Für die Schwimmhalle Prohlis ist mittelfristig ein Ersatzneubau angedacht. Erst mit Fertigstellung der Schwimmhalle Dresden Bühlau, der Erweiterung/Sanierung des Schwimmsportkomplexes Freiberger Straße und der Sanierung des Arnoldbades kann ab 2018/2019 das Sachsenbad in Angriff genommen werden. Nach 2018 kann und muss im Bereich städtische Bäder im Dresdner Nord-Westen investiert werden. Aber um dann auf Fördermittel zurückgreifen zu können, müssen heute die stadtpolitischen Weichen gestellt werden.