Am 16. November, 18 Uhr lädt die Stadt zu einer digitalen Einwohnerversammlung ein welche man unter www.dresden.de/sachsenbad verfolgen kann. Bis 15. November können auf verschiedenen Wegen Fragen eingereicht werden, siehe Pressemitteilung der Stadt:
Wir als Initiative wollen folgendes wissen:
1.Stimmt es, dass bei der Ausschreibung zum Verkauf des Sachsenbades potentiellen Bietern seine Profilierung zum Gesundheitsbad als Vorzugsvariante vorgegeben wurde?
2.Gab es Bieter, die im Rahmen der Sanierung das Sachsenbad zum Gesundheitsbad entwickeln oder wenigsten das Hallenbad erhalten wollten?
3.Warum erhielt dieser Bieter nicht den Zuschlag, zumal es doch die Vorzugsvariante ist?
4.Welche Nutzungen sind nach dem Verkauf im Sachsenbad vorgesehen?
5.Das Hallenbad „Elbamare“ in Gorbitz befindet sich im Besitz der Stadt. Welche jährlichen Zuschüsse bekommt der private Betreiber aus dem Haushalt der Stadt?
6.In den vergangenen 30 Jahren wurden in Dresden 4 Wohngebietsschwimmhallen geschlossen: Pieschen, Cotta, Niedersedlitz und Johannstadt. Warum wurde nicht wenigsten das Sachsenbad saniert, das zudem noch beste Voraussetzungen für die Profilierung zum Gesundheitsbad besitzt?
7.Im Sportentwicklungskonzept der Stadt sind die Ortsamtsbereiche Pieschen und Neustadt zusammengefasst. Pieschen und die äußere Neustadt sind Sanierungsgebiete. Millionen an öffentlichen Mitteln flossen in die Sanierung privater Mietshäuser. Warum wurde dabei nicht das Sachsenbad im Sanierungsgebiet Pieschen saniert?
8.Die Lebensrettungsgesellschaften beklagen sich, dass 59% der 10-jährigen Schüler nicht oder nur unzureichend schwimmen können. Wie sieht das in Dresden aus?
9.Von Sozialwissenschaftlern und auch Politikern wird die Spaltung der Gesellschaft als eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt beklagt. Eine Spaltung, die in den letzten 30 Jahren in der Stadtentwicklung ablesbar ist. Wie Prohlis und Gorbitz zählt auch Pieschen-Süd zu den sogenannten sozialen Problemgebieten. Werden soziale Gesichtspunkte bei der Planung von Schwimmhallen berücksichtigt? Gehören sie doch zu wichtigen Orten der sozialen Integration aller Altersgruppen und sozialen Schichten. Deshalb wurde vor 90 Jahren das Sachsenbadensemble im damals ärmsten Stadtgebiet gebaut!
10.Als herausragendes Kulturdenkmal von baugeschichtlicher, städtebaulicher und sozialer Bedeutung steht das Sachsenbadensemble unter Denkmalschutz. Warum kommt die Stadt ihren daraus erwachsenden Verpflichtungen zur Erhaltung nicht nach?
11.Mit der Sanierung des Sachsenbades können die Defizite an Schwimmhallen im Dresdner Nordwesten zwar nicht beseitigt doch am ehesten verringert werden. Zudem ist die Stadt verpflichtet das in ihrem Besitz befindliche Baudenkmal zu erhalten. Beim diskutierten Standort Harkortstraße gehört der Stadt nicht einmal das Grundstück. Warum konzentriert man sich angesichts der Defizite nicht auf die kurzfristig mögliche Sanierung des Sachsenbades? Zumal es mit dem Gesundheitsbad bedarfsgerechte und belastbare Nutzungsvorstellungen gibt.
12.Immer wieder erweist sich die Privatisierung öffentlichen Eigentums als folgenschwerer Fehler. So z.B. der Komplettverkauf der Woba in Dresden. Viele Kommunen bemühen sich deshalb um zumindest teilweise „Rekommunalisierungen“. Die Differenz zwischen dem, was die öffentliche Hand als Verkaufserlös erhalten hat und dem, was sie dann für den Rückkauf aufbringen muss, wird dem Wähler in der Regel vorenthalten, z.B. Energieversorgung in Dresden. Warum werden daraus keine Schlussfolgerungen gezogen, wird so wichtiger städtischer Besitz wie das Sachsenbad immer noch verkauft?
Frage 5 : ist es sicher, dass das Elbamare der Stadt gehört, aber trotzdem privat betrieben wird? Dann könnte dieses Modell doch für das Sachsenbad auch greifen…